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Taschengeld (L'argent de poche) - Francois Truffaut und die Kinder
Da ich den Film "Taschengeld" doch für äußerst gut und im gewissen Sinne auch für wichtig (und immer noch aktuell) halte, habe ich mir im Nachhinein überlegt, meinem Post, der im anderen Thread evtl. untergeht, einen Extra-Thread zu spendieren; er hat es verdient. Ich hoffe nicht, dass dies als anmaßend empfunden wird.
Seine Liebe zu Kindern und seine Liebe zum Kino - beides verbindet Meisterregisseur Francois Truffaut in dieser Hommage an die Freuden, Sehnsüchte, Enttäuschungen und Wunder der Kindheit. Mit Taschengeld hat Truffaut in seiner charakteristischen, humanen Erzählweise eine vielstimmige Rhapsodie voller Humor und Poesie geschaffen.
Die Straßen der verschlafenen Kleinstadt Thiers hallen wider vom Lachen und Lärmen spielender Kinder. Während sich die meisten mit Alltäglichem wie dem ersten Schultag oder der ersten Liebe plagen, ist das Leben für einige nicht ganz so einfach. Die Hungrigen versuchen sich in die Herzen - und an den Abendbrottisch - ihrer Nachbarn einzuschmeicheln. Die Einsamen machen Ärger, um ein wenig Beachtung zu finden. Doch als hinter den Ladendiebstählen eines Jungen eine schockierende Wahrheit erkennbar wird, wacht das Städtchen auf. Den Erwachsenen werden die Augen für die Nöte ihrer Kinder geöffnet. Deren erfrischende Ehrlichkeit, die den Großen seit langem abhanden gekommen ist, übt eine geradezu hypnotische Kraft aus. Taschengeld lehrt die Erwachsenen auf liebenswerte Weise, die Welt aus der Perspektive der Kinder zu sehen. mgm
Auffallend in Truffauts Werken ist die starke Präsenz von Kindern. In vier seiner Filme (einschließlich eines Kurzfilms) spielen Kinder die Hauptrolle, in allen weiteren kommen Kinder zumindest vor.
Während sein früher Kurzfilm Die Unverschämten sich noch überwiegend mit der heiteren Seite der Kindheit befasst, handelte sein erster langer Spielfilm Sie küssten und sie schlugen ihn (1959) bereits vom Umgang von Erwachsenen mit problembehafteten Kindern. Seit dieser Zeit interessierte sich Truffaut für pädagogische Experimente mit schwierigen Kindern. Er setzte sich auch öffentlich für die Rechte schutzbedürftiger Kinder ein. 1964, im Jahr des Beginns der Arbeit an Der Wolfsjunge, wurde er Mitglied der Paten des Secours Populaire Français, eine Vereinigung, die sich um Probleme von Kindern und von benachteiligten Familien kümmert. 1967 wurde er Präsident des Stiftungsverbands der SOS-Kinderdörfer.
Im April 1967 erhielt er Gelegenheit, einen Tag lang auf dem Radiosender France-Culture das Programm zu gestalten. Er wählte das Thema Kindesmisshandlung. Die zehnstündige Sendung erhielt große Resonanz: Viele Anrufer, ausführliche Presseberichte und zweihundert Hörerbriefe.
Dieses starke Engagement für die Sache der Kinder liegt vor allem in Truffauts eigener Kindheit begründet. Im Paris des Zweiten Weltkriegs hatte er stark unter der Grausamkeit und Gleichgültigkeit der Erwachsenen zu leiden, einschließlich seiner Eltern. Von anderen Kindern erfuhr er dagegen überwiegend Zuneigung, sie waren sein Rückhalt. Truffaut reflektierte in den Kinderfiguren seiner Filme seine eigene Kindheit, wobei er wechselnde Perspektiven einnahm. Seit seinem Erstlingswerk war Jean-Pierre Léaud in der Rolle des Antoine Doinel Truffauts offensichtliches Alter Ego auf der Leinwand. Léaud verkörperte Doinel danach noch zweimal, bevor Der Wolfsjunge gedreht wurde, in dem Léaud zwar nicht auftrat, den Truffaut jedoch schließlich Léaud widmete.
1976 drehte er den Film Taschengeld, in dem die Kinder die Hauptrollen spielen und den man als eine Hommage an die Kindheit interpretieren kann. Auszug aus wikipedia.org
Zusatz:
Anders als die bisherigen relativ eindeutigen Filme Truffauts hinsichtlich der Thematik Kindheit, ist dieser Film eine Mischung aus Dramatik und Heiterkeit - letztendlich eine Art Liebeserklärung. Etwas wurde verstanden, verarbeitet und erklärt und abgeschlossen. Truffaut war - in diesem Sinne - endlich erwachsen geworden.
Das jüngere Publikum mag diesen Film etwas naiv empfinden - er ist es nicht. Zumindest besteht keine "Lebensgefahr": Er ist nicht in schwarzweiß . Hibiki
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Hibiki« (3. März 2012, 00:31)
Taschengeld gibts ja auch bei TheHut für £3.95! Also für knapp 5 Euro! Ein Amazon Marketplace Händler hat diese version auch schon für 3 Euro (+3 Euro Versand) im Angebot!
Laut angaben soll da auch die deutsche Tonspur dabei sein! Kann das jemand bestätigen?
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »samuelclemens« (3. März 2012, 20:31)
Soviel ich weiß, gibt es diese DVD allgemein immer nur in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Eine englische Synchro (laut deinem "thehut.com") ist mir nicht bekannt - lediglich als Untertitel.
Richtig! Englisch gibt es nur als Untertitel für Hörgeschädigte
Die Coverrückseite (Quelle: dvd profiler) zeigt die Ausstattung.
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