Ich wollte noch etwas zu der Off-Topic Schwul, Nichtschwul Debatte etwas sagen...die ging scheinbar an mir damals irgendwie vorbei. Ich finde es erst einmal doof von jeglicher Partei (ob hetero, schwul, bi, lesbisch, transgender was auch immer) in Schubladen zu denken und irgendjemand müsse eindeutig zuzuordnen sein und man würde, wenn derjenige schwul wäre, dies auch sofort an nennenswerten Merkmalen wie effeminiertem Verhalten etc.. erkennen. Wobei es ja nicht so ist, dass sich jeder der schwul ist automatisch "tuntig" oder "weibisch" geben muss...auch wieder so ein stereotypisches Schwulenbild. Wobei Schwuppen ja tatsächlich so etwas wie einen sechsten Sinn (Gaydar) haben sich untereinander zu erkennen.
(sowas nennt man auch "erweiterte Menschenkenntnis" die z.B. Heteros verborgen bleibt) Aber jemanden zu outen der selbst bisher keine Stellung zu seinen Vorlieben öffentlich bezogen hat ist (selbst unter Schwulen) verpönt und weder geht es jemanden etwas an, noch hat jemand das recht sich darüber kritisch zu äußern.
Nicht wenige Schwule, auch in ihrem persönlichen "Missionierungswahn", sind überzeugt davon, dass jeglicher gutaussehende Schwarm einfach schwul sein MUSS oder "umgepolt" werden könnte...was man ja in einigen Fällen ja nicht verübeln kann.
Ich persönlich finde es weder gut noch schlecht was Troye gemacht hat (im Innersten begrüße ich das natürlich
) ...andererseits...ich vertrete da auch den Standpunkt dass es schlicht niemanden etwas angeht welche sexuelle Präferenz man hat...dass er sich im Familienkreis geoutet hat ist toll, das ist OK wenn die Familie und der Bekanntenkreis damit umgehen kann, auch wenn das bei weitem mit der Toleranz nicht überall so der Fall ist. Zumindest die breite Masse geht es nichts an, das mag zwar ehrlich sein, was hat er persönlich davon? Das hat nichts mit Vorgaukeln zu tun etc...ein hübscher Heteroknabe muss sich ja auch nicht extra für die schwule Gemeinde als Hetero outen weil er sich da irgendwo dazu verpflichtet fühlt keinem mit seinem Lebensstil weh zu tun. Was für ein Irrsin!
Diese ganzen Diskussionen grenzen wieder an so ein nerviges Trendsetting an von dem ich allgemein kein Freund bin...momentan sind es wohl Coming Outs vor allem unter Promis ("schwul ist cool"). Wenn sich jemand outet bitte...aber muss darum wieder so ein Wirbel gemacht und alles idealisiert werden? Ich glaube irgendwann einmal in naher Zukunft werden wir von Hetero Coming Outs lesen, weil alles andere Normalität geworden ist. Aber wir brauchen ja Schubladen um uns wohl zu fühlen und solche Trends bestätigen es wieder...ja sie sind immer noch da...unsere lieben Schubladen.
Natürlich sind solche Diskussionen - wie auch bei Ronan - unter aller Sau und ich verurteile sie scharf; aber als freiwillige "öffentliche" Person (und ab einem gewissen Alter darf man davon getrost ausgehen) muss man damit rechnen.
Eine Diskussion diesbezüglich ist somit legitimiert und nicht zu unterbinden!
Widersprichst du dir da nicht ein wenig selbst?
Auch eine "öffentliche Person" hat eine Privatsphäre und hat die selben Grundrechte wie jeder andere auch.
Ich würde manchen empfehlen sich zu diesem Thema den tollen Film "In & Out" von Frank Oz mit Kevin Kline in der Hauptrolle (nochmal) anzusehen.
Nicht zu vergessen mit einer genialen Joan Cusack mit ihrem verzweifelten Ausbruch als zurückgelassene Braut...Zitat: "Sind denn alle Männer schwul? Ist das die Twilight Zone?" Einfach umwerfend.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Prometheus« (4. Oktober 2013, 11:01)