Da Ender nun schon verraten hat, dass ich auch das Konzert des Hexham Abbey Choir besucht habe, kann ich ja nun auch einen kleinen Bericht schreiben.
Anmerkung:
Wer in diesem Thema sich zufälligerweise noch mal meinen Beitrag vor Ender durchliest müsste jetzt der Aufffassung sein, dass dort eigentlich gar nicht hätte hingehen dürfen. Stimmt!
Aber seit ich LIBERA kenne, versuche ich einerseits meine Vorurteile gegenüber (Knaben)Chören auszuräumen (oder zu bestätigen), andererseits auch Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zur Musik von LIBERA zu finden. Natürlich kann man ein klassisches Chorkonzert nicht direkt mit der mordernen Musik von LIBERA vergleichen, aber es gibt auch Überschneidungen bei einigen klassischen Liedern.
In diesem Zusammenhang hatte ich bislang folgende Chöre gehört:
Hymnus Chorknaben mit Bachmotetten in St. Katharinen (Braunschweig)
Berliner Domkantorei (Stabat Mater von Antonin Dvorak im Berliner Dom)
Dresdner Kreuzchor in der Marktkirche (Goslar)
Pueri Cantores St. Aegidien (Braunschweig)
und nun als ersten englischen Chor, den
Hexham Abbey Choir aus dem nördlichsten Bereich Englands.
Passend zur recht unauffälligen Ankündigung des Konzertes war dann leider auch die Besucherzahl in der St. Lamberti-Kirche in Hildesheim, in die ich euch
hier einen kleinen Einblick gewähre.
30 - 40 Besucher verloren sich in den Bänken. 15 Minuten vor Beginn hatte ich noch die Befürchtung einziger Gast zu sein. Dazu die Anmerkung, dass das Konzert keinen Eintritt kostete und im Anschluss auch niemand um Spenden bat. Dies könnte schon einmal die Theorie eines anderen Forummitglieds bestätigen.
Das Konzert begann (und endete) auf der Orgelempore, aber nach dem ersten Lied ließ sich der Chor im Altarraum blicken und der Chorleiter begrüßte nett die wenigen anwesenden Gäste, erst auf deutsch, bat dann aber um Verständnis, dass er den Rest in englisch erzählt.
Wie Ender schon geschrieben hat waren neben den Männern Jungen verschiedener Altersstufen dabei, wobei die drei Kleinsten eigentlich nicht wirklich mitsangen. dafür aber ab und an hilfesuchend zu ihren Nachbarn aufschauten, wenn sie nicht den richtigen Text gefunden hatten. Der Chorleiter hielt auch nur kurz das entsprechende Blatt hoch, wartete mit dem Beginn des nächsten Liedes aber nicht bis alle mit Blättern fertig waren. Da war Eile angesagt. Dass aus den übervollen Liedermappen nicht mehr als einmal etwas herauspurzelte war, gerade bei den Kleinen, fast ein Wunder.
Solisten gab es nicht, aber trotzdem hörte man sehr deutlich, dass zwei Jungen kräftiger sangen als andere und damit hauptsächlich den Klang der hohen Stimmen beeinflussten. Einer von den beiden (sein Name ist Lewis) sang äußerst sicher, klar und fehlerlos, dass ich ihn schon gedanklich bei LIBERA eingebaut hatte.
Aber Hexham ist halt nicht Südlondon.
Die Lieder klangen für mich weitestgehend alle gleich, Melodien aus den Liedern hätte ich nachhinein nicht wiedererkennen können. Aber das Schlusslied erkannte ich natürlich sofort, es war "Gaelic Blessing". Da der Chor wieder auf der Orgelempore stand und wohl alle nach vorne schauten, merkte niemand so richtig, dass das Konzert beendet ist. Entsprechend spät setzt dann auch der Applaus ein. Wie Ender unterhielt ich mich mit dem gleichen Mitglied des Chores und bedauerte die geringe Besucherzahl. Die frühe Zeit (18 Uhr) am Montag und dann in den Herbstferien, da muss man damit rechnen, so meinte er. Ich wünschte noch viel Erfolg für den nächsten Tag, kaufte eine CD (offensichtlich nicht bei Amazon erhältlich und eine Aufnahme aus diesem Jahr) und sprach auch noch dem kleinen CD-Verkäufer (es war der bereits erwähnte Lewis) ein Lob für seine Gesangsleistung aus.
Insgesamt ein besinnliches Konzert, von einem kleinen Chor gut vorgetragen.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »mawi« (26. Oktober 2011, 20:17)