Schön, dass einige von euch den Film gesehen haben! Und @Lord: Gut, dass dein Klischee ins Wanken geraten ist
!
Der Film war spannend zu sehen, er war sehr realistisch, beschönigte nichts, aber dramatisierte auch nichts. Deshalb bin ich ein wenig überrascht, dass ihr so geschockt wart von den Kindern und Jugendlichen aus dem Film. Es ist in der Tat so, dass die Erziehung heutzutage zu einem großen Teil auf die Schulen und Lehrer abgeschoben wird.
Die dargestellten Kinder waren "normale" Durchschnittsrealschüler aus einem sozial nicht benachteiligten Stadtteil (danke für die Insider-Info - ja, du weißt schon, dass du gemeint bist
). Sie verhielten sich so, wie sich Kinder heutzutage verhalten - nachdenklich, mit gewissen Problemen beladen, manchmal streitsüchtig, aber auch ernsthaft, am Lösen von Konflikten durchaus interessiert. "Null Bock auf gar nichts" habe ich im Film nicht erkannt. Natürlich sind sie nicht an allen Dingen interessiert und können vielleicht auch mal einen Tisch nicht ordentlich decken. Aber ihr tut gerade so, als wären die dargestellten Jugendlichen und Kinder die schwersten Problemfälle der Gesellschaft.
Ihr solltet euch im Klaren darüber sein, dass das auf keinen Fall so ist. Gerade für dich, Sonja, da du diesen Beruf scheinbar ergreifen willst, gilt: Was du da an Jugendlichen erlebt hast, ist der Durchschnitt. Der Film hätte auch in einer Haupt- und Realschule in einem sozial benachteiligten Stadtteil Hamburgs oder Berlins gedreht werden können. Da hättest du auf jeden Fall andere Kinder erlebt, Kinder ohne Chancen, ohne Perspektiven mit weitaus weniger Erziehung aus dem Elternhaus. Deswegen finde ich es auch nicht so gut, dass du die Kinder als "blöd" bezeichnest oder schon vorprogrammiert siehst, was aus ihnen wird. Das würde bedeuten, dass du sie bereits auf Grund ihrer Gesichtsausdrücke aufgibst. Die Einstellung müsstest du nochmal überdenken.
Von den Lehrern hat mich nur der Politiklehrer Bayha komplett überzeugt und mit Abstrichen noch Deutschlehrer Zimmermann. Alle anderen waren entweder gestellt (Naturwissenschaft), unerträglich im Auftreten (Hauswirtschaft) oder zu unauffällig (alle anderen). Fast slapstickmäßig agierten Schulleiterin und Stellvertreter, die immer derselben Meinung waren und sich doch gegenseitig unterbrachen...
Liebe Grüße,
Damiano