Prolog
Sonnabend, 29. November 2008. 9.41 Uhr, Hannover Hauptbahnhof. ICE nach Karlsruhe. Dort kurz nach 13 Uhr Umstieg in den TGV nach Paris. TGV läuft um 16.37 Uhr in Paris, Gare de l'Est ein. Zu Fuß zum Gare du Nord,
Weiterfahrt mit der S-Bahn (R.E.R.) über St. Michel nach Gennevilliers. Station „Les Grésillons“ muss ich
aussteigen. Unterwegs erhalte ich eine SMS von von einem CW-Mitglied, das schon im Hotel ist. Ich lese, der Zug hält. Zufällig schaue ich auf, lese „Les Grésillons“. Sch....! Sachen aus der Tür auf den Bahnsteig geworfen, hinterher gesprungen, . Ich verliere mein Brillenetui im Waggon. Im letzten Moment reicht mir ein anderer Fahrgast selbiges raus, da fährt der Zug schon weiter.
Tief ziehe ich die Luftein. Endlich wieder mal in Frankreich, endlich wieder in Paris, NEIN,endlich wieder in Asnières, der musikalischen HauptstadtFrankreichs am 1. Adventswochenende. Ja, ich weiß, das ist ein verwegener Ausspruch, aber für mich ist es eben so!
Treppe runter, nach rechts unter der Brücke durch. Etwa 5 Minuten zu Fuß im Schnellgang, bis rechts das Etap-Hotel auftaucht, welches am 1. Adventswochenende jeden Jahres zum Grand Hotel der Poppys-Fans wird.
Unmittelbares Treffen mit Freunden aus Deutschland und USA. Irgendwann kurz nach 19 Uhr gehen wir los in Richtung Asnières Zentrum. Unterwegs kehren wir in einem kleinen arabischen Restaurant ein. Per Handy meldet sich noch ein weiterer Fan aus England. Ich lotse ihn zum Restaurant. Gemeinsam geht es weiter. Und ja, jetzt schlägt die Erkenntnis voll durch:
Es ist
Gala 2008 der Petits Chanteurs d'Asnières
et les Poppys
Im Foyer des Grand Théâtre d'Asnières sind die harten Fans versammelt. Viele Freunde, die man aus den Vorjahren kennt sind da. BillyGilmanFan und mikexxx, und weitere...Irgendwann sind unsere Eintrittskarten da. Die Spannung steigt. Wie wird es dieses Mal sein. Die Erwartungen sind groß. Um es vorweg zu sagen: sie wurden nicht enttäuscht.
Endlich im Saal stellen wir fest, wir haben richtig gute Plätze in der Reihe J. So gut habe ich seit Jahren nicht gesessen bei dieser Veranstaltung. Schnell die Videokamera aufgebaut. Die „Medienvertreter“ neben mir tun Ähnliches.... Dann wird es dunkel im Saal und auf der Bühne. Das Begleitorchester beginnt zu spielen, ein Spotscheinwerfer geht an und ein Engel steigt aus höheren Sphären herab und beginnt zu singen. Ce n'est pas
vrai! Meine Augen und Ohren scheinen zu träumen. Ich bin völlig hingerissen von dieser Eröffnung! Alan, relativ klein, aber sicherlich älter, als er erst einmal wirkt, steigt Stufen herunter und singt dabei das wunderbare Edith-Piaf-Lied
„Hymne
à l'amour“(Hymne and die Liebe).
Kraftvoll, aber nicht zu laut. Aber so eindringlich und authentisch, dass es mir glatt die Sprache verschlägt.
Nach der Begrüßung durch Chorleiter Jean Amoureux folgt ein eher klassischer Chorsatz
„L'amour de moy“
Der aus den letzten Jahren bekannte Solist Thomas, singt nun sein Solo im Lied
„Alléluia pour un defunt“(Halleluja für einen Verstorbenen)
getragen getragen in den Strophen vorgetragen, sehr lebhaft im Refrain.
Dann wieder als Chorsatz
AveMaria
einLied, das vor vielen Jahren vom Chansonnier Charles Aznavour gesungen wurde.
In einer Zwischenbemerkung verkündet Jean Amoureux eine Hiobsbotschaft: dem Chor sind gerade die Übungsräumlichkeiten, die sie seit Jahrzehnten besitzen, enteignet worden. Jetzt sind speziell die Eltern aufgerufen, Druck zu machen.
Es folgt
„L'homme qui n'avait pas de maison“(Der Mann, der kein Haus hatte)
sehr gekonnt und mit Power vorgetragen von Thomas und Clément. Thibault,
in die Höhe geschossen und schlaksig, aber mit noch einmal verbesserter Stimme singt
„J'te demande pas“(Ich frage dich nicht)
„A quoi veux-tu qu'on joue“
wird von Aymar, Clément, dem dunklen Thomas und Alan sehr kraftvoll vorgetragen. Achtung: dieser
Ausdruck ist nicht rassistisch gemeint! Er ist nur Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem anderen Thomas.
Das Michel-Sardou-Lied
„Allons danser“ (Lasst uns tanzen), welches vor einiger Zeit von den Tempo Kids übernommen wurde, hier gesungen von Cliff als erwachsene Stimme und einem sehr engagierten Clément.
Es folgen
„Qui peut dire où va le vent?“(Wer kann sagen wohin der Wind geht),
Solisten : Clément, ein mir namentlich unbekannter Junge und Florian, ja der kleine Florian, der eine gewaltige Entwicklung durchlaufen hat und sehr souverän auftritt!
„Les animaux sont en danger“(Die Tiere sind in Gefahr) :
die beiden Thomas', Clément,
„Aimer a perdre la raison“(Es lieben, die Vernunft zu verlieren)
Solist: einer der älteren, dessen Name mir nicht einfällt. BGF, hilf bitte mal!
„Tu pose une pierre“(Du stellst einen Stein auf)
Solist: dunkler Thomas
Der erste Teil wird beschlossen mit
„Gandhi, Luther King ou Jesus Christ“
gesungen von den beiden Thomas' und Clément
sowie
„Pax Hominibus“ , ein Lied im Stil eines Spirituals, gesungen von einemder älteren.
Pause
In der Pause eine Hiobsbotschaft: Es sind keine DVDs der Gala 2007 mehr da. BGF, der neben mir stand, bekommt die letzten, aber auch nicht die Anzahl, die er braucht....
Da werde ich demnächst noch eine Brief an die Poppys schreiben....
So, das war der erste Teil. Der zweite Teil folgt in ein paar Stunden.
Jetzt brauche ich erst einmal etwas Schlaf.
Herzlichst
sherab