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Ziemlich großer "Quatsch", den die sechs Zwerge hier abziehen, oder?
Nein, ganz im Gegenteil - endlich mal wieder ein "besonderer Kinderfilm" (also ohne Buchvorlage oder sonstigen Vorschusslorbeeren) aus deutschen Landen, der auch die jüngsten Zuschauer anzusprechen weiß. Regisseur Veit Helmer ärgerte sich mächtig, dass die einzigen "kommerziell verwertbaren" Kleinkinderfilme dieser Tage anscheinend alle animiert sein müssen. Da hatte er nun einmal gar keinen Bock drauf - denn früher ging es dank Astrid Lindgren doch auch anders. Also fragte er seinen kleinen Sohn, worüber er denn mal was machen sollte. Der diktierte ihm in den Block: Baukran, Schiff, Bäcker, Schwimmbad, Feuerwehrauto - und gaaaaanz ganz viele Unfälle!! Die erwachsenen Produzenten und Testpersonen wollten zwar "viel weniger Unfälle", aber alle Kindertester wollten mehr. Also landete man schließlich bei letzterem , auch wenn der Abspann die Zugeständnisse an die deutschen Anstandshüter aufzeigt (Bildvergleich: Greenbox Kinder am Boden, Baukran reinmontiert - späterer Film: Kinder setzen meterhoch ungesichert über der Erde auf einem Baukran - ach nee) - "nur weil ich Pippi Langstrumpf mochte, bin ich nicht gleich selbst irrwitzig auf einem Pferd und einem Zug durch die Gegend spaziert" - Zitat Helmer. Aber so isses halt heute bei uns...
Die Handlung des Films? Achja, Ihr wollt ja vielleicht erstmal wissen, worum es geht:
In Bollersdorf sind die Erwachsenen sehr darauf bedacht, durchschnittlich zu sein, denn schließlich ist das Dorf auserwählt, neue Produkte zu testen. Alles muss in guter Ordnung bleiben und dafür hat man sogar alle Omas und Opas ins Altersheim verfrachtet, damit der Altersdurchschnitt nicht durcheinander gerät.
Eines Tages haben die Kinder im Durchschnittsdorf genug davon. Sie wagen sich an einen ganz und gar unglaublichen Weltrekord. Hilfe bekommen sie dabei vom einfallsreichen Nasenbären Quatsch. Doch zunächst müssen die Erwachsenen mit Schlaftabletten für eine Weile außer Gefecht gesetzt werden. Dann geht es an die Arbeit, die Kinder bauen lauter abenteuerliche Konstruktionen, die die Welt noch nicht gesehen hat. Leider entsteht dabei ein heilloses Durcheinander und wenig später sieht Bollersdorf aus, als hätte ein Tornado sein Unwesen getrieben.
(Quelle: FIlmfest München)
Bemerkenswert: Alle sechs Hauptdarsteller waren zum Drehzeitpunkt vier (sic!) Jahre alt und durften bei maximal 3 Stunden am Set nicht mehr als 2 Stunden pro Tag drehen - 34 Drehtage insgesamt (dank Ausnahmegenehmigung und gutes Zureden der beteiligten Dritten Programme beim Ministerium ob der Bedeutung des Projekts). Das Ergebnis: Viel Gesinge, aber auch hintergründige Konsumkritik für die Eltern. Zur Inszenierung: Natürlich sieht man, dass die Kids mal wo hinschauen, wo sie nicht hinschauen sollten und schnell das Interesse für die Filmszene verlieren. Aber gerade das macht das hier so sympathisch - auch die vielen nachgestellen Miniaturszenen (Unfälle etc.) fallen Kennern schon beim ersten Sehen sofort auf - aber das hier ist ein Film für kleine Kinder - und die "können Handlungsstränge ganz anders zusammensetzen als Erwachsene", sagt Helmer völlig zurecht. So macht das teils wirre Hin- und Hergespringe im Plot auch nichts - eben das ist es, was Vorschulkinder eben so tun, bevor sie "genormt" werden.
Also, mein Ratschlag an euch: Der Film kommt am 23. Oktober ins Kino und das finde ich gut. Schaut ihn euch vorzugsweise aber lieber später daheim an (wenn ihr nicht gerade mit Nachwuchs im Kindergartenalter hinein kommt), es wäre sonst wirklich etwas merkwürdig. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert und finde wirklich, dass viel mehr Leute ihre Haustiere "Quatsch" nennen sollten. Achja: Boykottiert die GfK (in Hassloch gibts das Dargestellte übrigens wirklich) und kämpft für die Nasenbären, die Erdbeermilchshake lieben und sogar noch selbst mixen können!