Der Berlinale-Film (siehe Coles Beitrag) kommt in die Kinos und ist ab dem 02. Januar 2014 zu sehen. Grund genug, einen Kino-Thread entsprechend zu erstellen.
Die Geschwister Karin und Simon sind bei ihren Eltern und der kleinen Schwester Clara zu Besuch. Am Abend findet ein Essen mit Verwandten statt. Zuvor wird im Laufe des Tages die Waschmaschine repariert, am Küchentisch gesessen, ein Experiment mit Orangenschalen durchgeführt, von Lungenflügeln erzählt und ein mutwillig abgerissener Knopf wieder angenäht. Es ist eine wundersame Alltagswelt, die dieser Reigen von Familienszenen mit Hund und Katze in einer Berliner Altbauwohnung entwirft. Kommen und Gehen, Tun und Lassen, eine Bewegung zieht die nächste nach sich, ein Wort gibt das andere. Eine sorgfältig inszenierte Kettenreaktion von Handlungen und Sätzen. Dazwischen stumme Blicke und Nacherzählungen von Erlebtem. Die Personen agieren seltsam gleichmütig, ihre Dialoge sind direkt und nüchtern. Auch die Tiere und die materielle Wirklichkeit spielen eine Rolle. Gegenstände scheinen wie von Zauberhand belebt. Gewöhnliche Handgriffe und vertraute Objekte wirken in diesem narrativen Kosmos absurd und unheimlich. Wie der Film die Absurditäten des alltäglichen Lebens vorführt und das unspektakuläre Geschehen in eine aufregende Choreografie des Alltags überführt, das ist ein Kunststück. (berlinale.de)
YS: Anjorka Strechel, Luk Pfaff, Mia Kasalo
Regie: Ramon Zürcher
Laufzeit: 72 Minuten
FSK: 0
Verleih: Peripher
Interessant, dass dieser Film es in die deutschen Kinos geschafft hat. Mich freut es jedenfalls. Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, da er im positiven Sinne doch sehr ungewöhnlich ist. "Das merkwürdige Kätzchen" lebt von der Atmosphäre, den guten Dialogen und dem harmonischen Spiel der Darsteller.
Ich hatte ihn im Sommer auf dem Filmfest Freiburg gesehen.
Eine kleine Korrektur noch zu Samuels Beitrag: Die YS in diesem Film sind neben (der tollen) Mia Kasalo, Leon Alan Beiersdorf als Jonas und Gustav Körner als Nachbar. Die Darsteller von Simon und Karin sind bereits erwachsen.