Heute zwei Bücher über das Reisen.
Pia Volk - Mama, sind wir bald da?
[attach]50441[/attach]
Titel: Mama, sind wir bald da?
Autorin: Pia Volk
ISBN:
978-3-451-30927-4
Seiten: 239
Verlag: Herder
Autorin:
Pia Volk lebt und arbeitet als freie Autorin in Leipzig, wenn sie nicht gerade irgendwo in der Welt unterwegs ist. Sie schreibt für verschiedenen Zeitungen u.a. für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Süddeutsche, Zeit und Spiegel-Online.
Handlung:
Pia Volk folgt der Stimme ihres Herzens. Als ihr Sohn Paul zweieinhalb Jahre alt ist, durchqueren beide gemeinsam die Wüste Australiens von Süden nach Norden. Mit fünf kennt Paul die Nachtzüge nach Schweden und so ziemlich jedes Verkehrsmittel in Thailand - auch jene, die nie einen TÜV sehen. In Japan kämpft er gegen Ninjas und in Kalifornien gegen die Tücken eines Wohnmobils. Nun ist er neun Jahre alt, und die Welt ist für ihn grenzenlos. Neulich sagte er: Mit einem Flugzeug kann man überall hinkommen, man muss nur einen Koffer packen und losfahren. Ein bezauberndes Buch über zwei, die sich aufmachen, das Leben zu erfahren. (Klappentext)
Rezension:
Rucksack-Reisen mit Kind. Geht das? Darf man das? Setzt man sich damit unnötigen Gefahren aus, zumal mit Kleinkind? Pia Volk macht sich darüber Gedanken und reist nach der Geburt ihres Sohnes zum ersten Mal als Pauschaltourist. Eine Form der Reise, die sie stets abgelehnt hat. Es ist alles von vorne bis hinten organisiert und geht trotzdem oder gerade deswegen promt schief. Und so organisiert die Autorin mit Paul im Gepäck ihre Reisen wieder selbst und öffnet ihrem Sohn so ganz nebenbei die Welt und sich selbst die Mutter-Rolle, einen ganz eigenen besonderen Zugang zum Kind. Denn, Reisen fordern heraus, Dinge passieren und manches Mal ist Pia Volk kurz davor zu kapitulieren. Doch, die Reiselust und Lust am Leben und dem Unterwegs-sein ist stärker. Und so ganz nebenbei wächst Paul ebenfalls in diese Rolle rein.
Dieses kleine Büchlein ist viel mehr als ein Reisebericht, eher vielleicht ein Selbstfindungsbericht durch Reisen. Ein Erfahrungsbericht, der ermutigt, etwas auszuprobieren und nicht stehen zu bleiben, etwas zu wagen und dadurch zu wachsen. Pia Volk zeigt, wie einfach und aufregend dies sein kann. Positiv, lebensbejahend aber auch ehrlich ohne Fragen und Probleme zu verschweigen. Reisende werden dies verstehen, alle anderen bekommen vielleicht Lust, es Pia Volk nachzumachen. Denn, an die Reisen mit seiner Familie erinnert man sich sein Leben lang. Ob nun Pauschal oder nicht.
Lars Lilienthal/Svenja Lilienthal - In 50 Wochen um die Welt
[attach]50442[/attach]
Autoren: Lars Lilienthal/Svenja Lilienthal
Titel: In 50 Wochen um die Welt - Eine Familie unterwegs zu sich selbst
ISBN:
978-3-466-37105-1
Seiten:240
Verlag: Kösel
Autoren:
Lars Lilienthal wurde 1972 geboren und absolvierte eine Ausbildung zum Industrieelektroniker und studierte anschließend Fotografie und Medientechnik in Köln. Von 2002 bis 2009 war er Geschäftsführer eines Postkarten- und Kalenderverlages und arbeitet seitde, aös freiberuflicher Fotograf und Grafiker.
Svenja Lilienthal wurde 1974 geboren und ist gelernte Arzthelferin und medizinisch-technische Assistentin. 2005 eröffnete sie ein Brautmodengeschäft und ist seitdem selbstständige Einzelhändlerin.
Zusammen haben sie zwei Söhne im Alter von zehn und sieben Jahren.
Homepage der Familie mit Fotos und dem Verlauf der Weltreise: http://www.4reisen.net/buch-zur-reise/
Handlung:
Alltagsroutinen machen stumpf und lassen die Lebenszeit an einem vorbeirasen. Familie Lilienthal nahm deshalb eine Auszeit von ihrem geregelten Leben in Leverkusen und ging auf Weltreise. Ein Jahr Pause von allen Gewohnheiten. Mit dabei der Bildungsauftrag, Sohn Noah zu unterrichten. Die Wochentage haben keine Bedeutung mehr - jeder neue Tag ist eine Wundertüte, gemeinsames Staunen der rote Faden. Ausführlich werden die Motive und die Machbarkeit des Projektes beschrieben - sowie die Erfahrungen der Heimkehrer. Die wunderbare Reise einer Familie zu sich selbst. Zur Nachahmung empfohlen. (Klappentext)
Rezension:
Das ist sie wirklich. zur Nachahmung empfohlen. Doch, wie organisiert man so etwas? Zumal mit schulpflichtigen Kind. Wie überzeugt man Freunde, Verwandte, den Partner oder Schulbehörden? Welche Kosten komen auf einem zu? Was muss man beachten? Was sollte man schon in der Heimat regeln? Worauf muss man sich einlassen, worauf gefasst sein und was passiert, wenn etwas nicht so passiert wie geplant? Was bei einem Unfall oder Krankheitsfall machen? Was, wenn ein Teil der Reiseplanung kurzerhand geändert werden muss? Diese und andere Fragen stellen sich die Lilienthals, planen und organisieren fast zwei Jahre ihren großen Traum. Der geht in erfüllung und so entstand ein phantastischer Reisebericht über das reisen mit Kind und Kegel um die Welt. Der Leser begleitet die Familie durch Indien und schläft auf Flughäfen, zittert im ausländischen Krankenhaus und spürt Montezumas Rache. Und eine gehörige Portion Lust es den Vieren nachzutun.
Ich habe diesen Erfahrungsbericht mit Freude gelesen und das ist jetzt nicht nur meiner beruflichen Natur geschuldet. Lebt doch die Familie einen Traum, den viele haben aber eben nur träumen und dann doch vor den Unwägbarkeiten einer solch gewaltigen "Aufgabe" zurückschrecken. Denn, ein Jahr so zu reisen, erfordert Kraft und Durchsetzungsvermögen, Durchhaltevermögen und Vertrauen in sich selbst. Den Lilienthals ist dies gelungen. Ein ermutigender, positiver bejahender Bericht über das Reisen und den Zusammenhalt einer Familie.